Nostalgie 1999 aus Sicht des 1.ÖBC

Beim Zusammenräumen im Büro anlässlich meines bevorstehenden Ruhestandes fanden sich interessante Unterlagen. Ich hatte damals als Schiedsrichter die Landesligen D+H  betreut, der erste der einen LapTop hatte und zum Bewerbende den Tabellenstand zeigte. Heute ist das alles so selbstverständlich, dass manche schon Ergebnisse sehen (bzw. fotografieren) möchten, bevor noch der eingeteilte Schiri überhaupt die Spielformulare bekommt. die Neugier ist ein Luder. In meinen Schachteln fand sich auch ein Juwel namens „Centerleiter-Info 99“, die ich am 12.9.99 erstellt und allen Schiris übergeben hatte. Damals als Sekretär im LV – von den 10 Vorstandsmitgliedern 1999 ´sind heute noch Monika Schmotz und Herta Perschy sowie Hermann Gsandtner tätig -und zwar unverändert in den Funktionen. Meldereferent war Alfred Neumann, der zu Weihnachten ein Gedicht veröffentlichte, das die Unbedanktheit von Funktionären zum Thema hatte – leider hat uns Fredi dann relativ bald verlassen.
Die Centerleiter-Info hatte nicht nur alle Spielpläne, sondern für jede Liga und Halle die Bahnenpläne in der für die Spielzettel nötigen Form – denn damals schrieben die Centerleiter das vor dem jeweiligen Bewerb noch händisch ab. Die Bahnenpläne waren so ausgefeilt, dass sich jeder für die ganze Saison die Spielzettel hätte vorschreiben können. Auch die Regelung fürs Einzelfinale mit bis zu 4 Spielern eines und 4 eines weiteren Vereins mit wann wer gegen wen war geplant. Vieles von dem ist auch geschuldet dem damalige SR-Obmann des LV Gerhard Schindler, der heute viele ÖSKB-Bewerbe schaukelt und vor allem durch seine S-verweise und Makros für die Grundlagen rascher Auswertung und Präsentation erarbeitet. (Ich glaube, ich gebe mir so eine Clt.-Info in Notebook oder Bowlingtasche, ist vielleicht mal nützlich).
Spannend auch die Preise – In Post/Prater ATS 41 an Wochentagen,  das wären nach Verbraucherpreisindex heute € 4,20 und das ohne Einspielzeit! Cumberland ATS 38 sowie Plus und Florido ATS 37 – das wären heute rd. € 3,80 – diese Hallen gaben 5 Min. Einspielzeit gratis dazu. An Sonntagen war das ganze um ca. 12% billiger, in den Brunswickhallen „durfte“ man die Einspielzeit voll bezahlen, in der Plus zum halben Preis. In den Landesligen habe ich damals nicht konsumierte Reservespiele in bar zurückgezahlt, in den übrigen Ligen gab es Freispiele als Ersatz.
In jeder Runde gab es in den Landesligen Kugelkontrollen je Verein (Teambewerb) bzw. als einzelne Stichproben (Head-to-Head und Trio).
Die Landesliga Herren und die H1 bestanden aus 8 Teams, die WLD aus 6. Darunter gab es H2A+B sowie H3A+B mit je 8 und weiters H4A+B mit je 7 Teams – also 62 Mannschaften Herren! Bei den Damen gab es D1 + D2 mit je 6, also insgesamt 18 Teams. BBC in der WLH, in der H1 gab es TGB, BSC und Spezi Strikers. Unistahl 2 in der H2B (mit Post SV, Cb.Funk) und er 1.ÖBC in der H3B (mit Grundig, Red Crown, Füchse).
Im Trio spielten in Pyramidenform die WLH, die H1, dazu H2A+B sowie H3A+B+C+D und darunter H4A+B+C – insgesamt 81 Mannschaften. BJB mit 2 Teams in der WLH (damals regte sich niemand über 2 Teams eines Vereins in der gleichen Liga auf), Unistahl in H1 und H2B. Der 1.ÖBC in der H3A (mit ABC, E-Werk, Pressehaus   und BC Saft) sowie in der H4C (mit der 4. Mannschaft der damals größeren Str.&Spare).
Auch den Head to Head als 6er gab es schon – mit den Damen als eigene Teams – da gab es eine WLD mit 6 Teams und D1 sowie D2 mit 5 bzw. 4 Teams. Bei den Herren spielten in WLH, H1, H2A+B H3A+B sowie H4A insgesamt 56 Teams die 6er. BBC in WKH, BSC und Spezi Str, in H1, ESV-OeNB mit CB Funk und PV Arb. in H2B, Spardat und Grundig in den 3. Klassen.
Heute unvorstellbar – damals Wien der Nabel des österr. Bowling – lt. meiner Clt.-Info gab es z.B. bei den STM im Einzel Herren 49 bis 60 Plätze für Wien (von insgesamt 64), bei den Damen 30 bis 36 (von 36). Im Mixed gab es 29 bis 40 Plätze (von 40) für Wien. Eigene Seniorenbewerbe gab es – aber die Quali spielten sie mit der Allgemeinen Klasse und die besten 6 bzw. 8 Senioren spielten dann die Seniorenmeister aus – bei der heutigen Altersstruktur ginge das schon fast umgekehrt…. Jahre zuvor waren noch die Salzburger Spieler 3 x im Jahr zu Dutzenden am Wochenende nach Wien gefahren, um dort die Qualifikationen für die STM zu spielen! Vieles ist nur 16 Jahre danach einfach nicht mehr vorstellbar.
Zu viele der in den damaligen Ligen spielenden Vereine gibt es nicht mehr – viele andere sind weniger aber älter geworden und in einigen stecken heute die Reste von mehreren damaligen Vereinen (z.B. in BSC, Funk, Pegasus, auch im 1.ÖBC). Heute hauen uns LV22, 27 und 28 mit ihrem Nachwuchsanteil den Hintern aus – solche Statistiken aber bei Gelegenheit auf der ÖSKB-Homepage.
Weitere Rückblicke in loser Folge geplant – vor allem mit Aufarbeitung aus der Sicht des Bowlingsports allgemein sowie des 1.ÖBC als tatsächlich (knapp) ersten österr. Bowlingverein.
a.s.